Zurückziehen aus dem Berufsleben

1avsJetzt allerdings in vanaprastha gilt sowohl eben langsames Zurückziehen aus dem Beruf, Übergabe von Geschäft und Beruf eben klassischerweise Hof und was auch immer es sein mag an die Kinder oder eben, wer auch immer das macht. Dann aber in vanaprastha heißt es auch, emotionelle, langsame Lösung der Partnerschaft. Das ist der Aspekt, der uns hier am schwierigsten fällt von allem, was wir hier hören. Dort steht nämlich, das Ziel vom Ganzen ist es zum sannyasa zu kommen, und das ist die Entsagung. Mit siebzig, fünfundsiebzig auch Trennung vom Partner, ihn nie mehr sehen. In der Zeit von vanaprastha langsames sexuelles und emotionelles und körperliches Lösen vom Partner und dann im sannyasa ist auch physische Trennung, und dann sich von allen Verhaftungen zu befreien, um schließlich meditieren zu können, um zur Selbstverwirklichung zu kommen. De fakto ist das in Indien fast nie gemacht worden. Wenn jemand bis sechzig, fünfundsechzig, bis ins Alter zusammen bleibt, wenn die Beziehung funktioniert hat, dann kam sannyasa erst, wenn ein Partner gestorben ist. Natürlich, wenn die Beziehung nicht funktioniert hat, dann waren die recht froh, jetzt sannyas??? nehmen zu können. Und ein Grund, weshalb es in Indien recht viele Swamis gab, das schreibt Swami Sivananda auch irgendwo, ist: Das war die einzige Weise der Trennung. Wenn die sich trennen wollten, dann konnte man nicht scheiden und neue Partnerschaft…, aber man konnte ein Swami werden. Und dann muss man überlegen: Mönch oder eine Beziehung. Und irgendwo sagt er humorvoll, dass manche Frauen sich beschweren, dass ihr Mann irgendwie Mönch geworden wäre und wenn sie damals etwas geschickter gewesen??? wären, dann wären dieMänner nicht zu Swamis geworden oder auch umgekehrt.

Gut, wie weiß man das, ob man das für sich selbst so machen will, ist jetzt eine andere Geschichte. Ich war selbst in Indien bei funktionierenden Beziehungen, die haben sich nicht getrennt im Alter, außer in ganz seltenen Ausnahmefällen. Aber in anderen Fällen gab es das. Aber für unsere Sachen auch hilfreich, vanaprastha als Aufgabe ist es, jetzt den Geist vorzubereiten auf den Tod. Nicht mehr, wie es bei uns üblich ist, zu versuchen, die Jugend nachzuahmen, praktisch second honeymoon, zweite Flitterwochen usw., sondern langsam Abstand zu gewinnen, sich von der Welt zu lösen. Man hat ein befriedigendes Leben gehabt, hoffentlich in grihastya, hat seine Bedürfnisse ausleben können, hat bei der Bedürfnisauslegung auch die Hohlheit der Welt erkannt und ist jetzt bereit, sich davon zu lösen und zu trennen.

– Fortsetzung folgt –

Dies ist Teil 23 einer unbearbeiteten Niederschrift der Mitschnitte eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Yogalehrer Ausbildung im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für genauere Erklärungen der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterführende Links:

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Humanistische Selbstverwirklichung im Beruf und Alltag

ambika6Dann Grihastya ist eben die Aufgabe, ein sattwiges reines Leben zusammen zu führen. Ich hatte dort über Partnerschaft einiges gesprochen, eben auch das Berufsleben so auszuführen, dass es befriedigend ist für einen selbst, dass das Bedürfnis nach Anerkennung und seine Talente auszuleben, dass die dabei gut zum Vorschein kommen können, die sogenannte humanistische Selbstverwirklichung im Beruf irgendwie möglich ist, insofern es einem ein Bedürfnis ist. Für andere Menschen ist es so, dass der Beruf einfach Broterwerb ist, das muss man halt machen. So lange das nicht etwas ist, was einem zu viel Energie raubt und eben einem die Kraft erhält für das soziale Engagement, das man in der Freizeit macht und seine Yogapraxis, kann man das auch in Kauf nehmen. Wenn das ein Beruf ist, der uninteressant ist, einen weder fordert noch irgendwie etwas Sinnvolles ist, aber es ist eben auch nichts Unethisches, auch so ein Berufsleben kann man führen und es ist auch ganz okay. All das also als Grundlage. An Praktiken ist naturgemäß in der Grihastyaphase weniger Zeit, also macht man etwas weniger asanas, pranayaSeminarma, etwas weniger Meditation. Aber man übt und vor allen Dingen ist wichtig, Spiritualität in den Alltag zu bringen und über Beruf und Partnerschaft an seinem Charakter eben auch zu arbeiten, das Göttliche immer mehr in allem zu sehen und das besonders Wichtige ist hier Karma und Bhakti Yoga. Karma Yoga: Lektionen im Leben lernen, für andere da zu sein; Bhakti Yoga: Gott in allem zu sehen.

Und dann folgt die dritte Stufe, das ist dann vanaprastha, zwischen fünfzig, sechzig, bis fünfundsiebzig. Gut, man könnte es übersetzen als Ruhestand, langsames Eintreten in den Ruhestand. Nicht so, wie es hier üblich ist, bis fünfundsechszig oder dreiundsechzig Achtstundentag und dann von einem Tag auf den anderen nicht mehr, was dann für viele Menschen schwierig ist für den Tag, sowohl für den, der nicht mehr zur Arbeit geht, wie auch, wenn die Frau nicht zur Arbeit gekommen ist, plötzlich hängt der Mann ihr die ganze Zeit zu Hause rum. Kann ich mich an so ein Paar erinnern, das hatte mal gesagt, als sie sich vorgestellt haben, dass sie alles miteinander machen würden. Sie haben alle Seminare zusammen gemacht, so viel zusammen gemacht und dann hat der Mann irgendwann eine Vorruheschaftsregelung…, hat er gedacht, das ist jetzt eine gute Sache, so mit neunundfünfzig oder sechzig, hat auch gedacht, er macht einen Gefallen für die Jüngeren, für die Firma war es gut, er hat eine Abstandssumme bekommen. Für die Partnerschaft – die sind dann in Konflikte gekommen. Die waren vorher Liebe auf den ersten Blick und ihre Jugendliebe geheiratet, bis dahin wenig Probleme, jetzt hatten die…; zwei Jahre lang war das für die gar nicht so einfach von morgens bis abends… Und dann sind sie dazu gekommen, nicht mehr alles zusammen zu machen. Und so haben sie dann ihre Partnerschaft wieder auf eine neue Ebene gebracht und haben es auch geschafft.

– Fortsetzung folgt –

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Verschiede Phasen im Leben eines Menschen

abSo gibt es jetzt ein viertes Konzept, das Konzept der vier Ashramas, welches die Grunddinger miteinander kombinieren will, eigentlich Entsagung und sattwige Bedürfnisbefriedigung. Es sagt nämlich, dass der Mensch verschiedene Lebensalter hat und zu verschiedenen Phasen im Leben verschiedene Dinge wichtig sind. Es gibt als erstes die sogenannte Brahmacharya-Phase, die beginnt etwa mit zehn bis vierzehn Jahren, es kann auch sein, dass es im Handbuch etwas anders steht, bis zwanzig, fünfundzwanzig. Jetzt im engeren Sinn oder in einem Sinn ist brahmacharya die Phase der Schülerschaft beim Lehrer. Brahmacharya hat verschiedene Bedeutung. In einem Sinn ist brahmacharya die sexuelle Enthaltsamkeit. Im Rahmen der fünf Jamas, kann man auch übersetzen, ist es die Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten. Und im Rahmen von den vier Ashramas ist brahmacharya die Lernperiode, wo der Schüler zum Lehrer hingeh, um beim Lehrer zu lernen. Und da war es üblich, dass  im Alter von zehn bis vierzehn Jahren der Jugendliche das Elternhaus verlassen hat, und beim Lehrer im Gurukula-System zusammen gelebt hat. Das ist wie eine Art Internat, nur dass es eben war, man hat mit dem Lehrer zusammen gelernt, dabei seinen Beruf gelernt, seine Berufung gelernt und die Grundlagen des spirituellen Weges gelernt. In der Zeit wurde angeraten, enthaltsam zu leben, also keine sexuelle Bedürfnisbefriedigung, auch keinen Luxus im Leben, sondern einfaches, hartes Leben wurde für die jungen Menschen empfohlen. Sicherlich etwas, was heute anders geworden ist. Aber dort wurde eben gesagt, in der Zeit kann die Energie, die shakti umgewandelt werden sowohl in Lernenergie und spirituelle Energie. Es heißt zwar, dass man in der Jugend nicht so gut meditieren kann, weshalb junge Menschen oft Schwierigkeiten haben, den Geist zu konzentrieren in der Meditation. Damit die Meditation nicht zu sehr ausgebaut wird, (macht man) aber dafür mehr pranayama. Pranayama gilt als eine besonders wichtige Sache hier. Asanasrituale, Mantras und eben auch dem Meister dienen, die Dinge zu tun, die für den Haushalt, Garten, die Landwirtschaft notwendig sind und eben lernen.

– Fortsetzung folgt –

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Zeit für spirituelle Praktiken

ab70Und dann gilt als wichtige Sache hier: Meditation fällt jetzt leichter, man hat mehr Zeit für die spirituellen Praktiken, aber im besonderen Maße wichtig ist asanas und pranayama wieder in der Zeit. Denn wenn man in der Zeit jetzt nicht asanas, pranayama macht, verliert sich die Lebensenergie relativ zügig und dann ist sannyasa oder das Alter später keine schöne Sache, sondern eben eine unangenehme Sache, wo einem die Energie fehlt, wo man langsam krank wird und sich eben nicht mit der Selbstverwirklichung beschäftigen kann, sondern nur noch mit seiner physischen Gesundheit. Daher gerade vanaprastha sind asanas, pranayama besonders wichtig und in manchen Teilen von Indien gilt Hatha Yoga geradezu als Alte-Leute-Sache. Ich kann mich erinnern, irgendwann war ich mal in Indien gewesen, da hat mich jemand gefragt, was ich mache. Da habe ich gesagt: Ich bin Yogalehrer. Da hat der gesagt: Du bist ja noch zu jung. Da habe ich ganz erstaunt geguckt. Da hat der gesagt: Ja, wo ich herkomme, die Leute fangen an mit Hatha Yoga, wenn sie fünfzig sind. Das sage ich übrigens deshalb, weil relativ oft in euren Volkshochschulkursen usw. Menschen habt, die über fünfzig sind und mit Hatha Yoga beginnen, und das ist durchaus auch im Sinne der klassischen Lehre. Das heißt, es ist auch im Sinne, dass man schon von Jugend an das praktiziert. In der Jugendzeit, wenn man die Zeit hat, sogar vermehrt übt, dort kommt man dann in die fortgeschrittensten Sachen hinein, dann in grahasthya die Sache etwas reduziert, aber bitte nicht aufgibt oder falls man es vorher nicht angefangen hat, eben dort anfängt. Vanaprastha – mehr Zeit damit verbringen und dann ist man dann für sannyasa bereit. Und in sannyasa ist die wichtigste Praxis die Meditation. Jetzt hat man seine Wünsche ausgelebt, man hat ein ethisches Leben geführt, dass man kein schlechtes Gewissen zu haben braucht, man hat die Energien aufgebaut, man hat den Geist sublimiert, gelöst von allen Verhaftungen, jetzt kann man meditieren und die Selbstverwirklichung erreichen. Und dazu gehört auch ein formelles Gelübde, dass man allem entsagt. Der Swami Vishnu hat so gern ein amerikanisches Sprichwort gebraucht: Better quit, before you are fired, es ist besser zu kündigen, bevor man gekündigt wird. Das gilt aber mehr in Amerika, hier, wenn man irgendwie merkt, man will nicht mehr da sein bei der Arbeit, dann bittet man den Arbeitgeber darum, einen zu kündigen, dass man Arbeitslosengeld bekommt. In Amerika ist es so, wenn man gekündigt wird, dann sinken die Jobchancen etwas und außerdem sinkt das Anfangsgehalt. Wenn man selbst gekündigt hat, kriegt man beim neuen Job ein besseres Gehalt. Deshalb, wenn man weiß, man wird demnächst gekündigt, dann schnell vorher die Kündigung einreichen.

Und so, wir bekommen irgendwann die Kündigung vor diesem Leben, better quit, before you are fired, besser selbst die Kündigung einreichen, bevor wir dort rausgeschmissen werden aus diesem physischen Leben.

Was wir in unserer heutigen Lebenssituation daraus gewinnen können, ist so zum einen, heißt es im Kali Yoga, dass die reinen Phasen nicht mehr so sind, aber was wir herausbekommen können, es gibt verschiedene Phasen im Leben und in den verschiedenen Phasen des Lebens sind verschiedene Dinge anwendbar. Und da würde ich durchaus raten, wenn jemand eine Beziehung irgendwann mal in die Brüche gegangen ist, bevor man sich in die nächste Phase stürzt, mal bewusst eine Phase brahmacharya lebt. Einen anderen Ratschlag, den ich beispielsweise Mitarbeitern gebe, die hier in den Ashram kommen, dass sie im ersten halben Jahr bis erstem Jahr keine neue Beziehung beginnen. Das ist keine Regel hier, wenn man sich verliebt und es geschieht und jetzt hat man eine spirituelle Partnerschaft, gut, warum nicht, aber ich habe festgestellt, Menschen, die das machen, denen fällt es manchmal etwas schwerer, sich danSeminarn auf die Energie des Ashrams einzustimmen, es fällt ihnen etwas schwerer, sich für das Ganze zu öffnen, weil zwei Öffnungsprozesse gleichzeitig da sind – für den Partner und für den Ashram. Deshalb ist das so mein Ratschlag, der auch irgendwie in dem Leitfaden drin steht, aber es ist keine Mussregel. Und es gibt einige amerikanische Zentren, die haben das sogar als Regel: Wer neu kommt dorthin, darf ein oder zwei Jahre keine neue Partnerschaft dort beginnen, da verpflichtet er sich dazu. Ich habe dort mit jemandem gesprochen, und der sagte, das sei etwas Gutes. Das als eine Sache. Oder wenn es auch aus irgendwelchen Lebensumständen  nicht möglich ist, Sexualität zu leben, das einfach mal bewusst als solches zu erleben, oft nach der Geburt eine Weile, dort Brahmacharya zu leben, die Energie zu spüren, die sich dabei ansammelt, Techniken, zu spüren, wie das Pranayama anders wirkt, wenn man tatsächlich sexuell enthaltsam lebt, das ist eine interessante Erfahrung. Aber das muss in Übereinstimmung mit beiden Partnern geschehen, es ist nicht geeignet, wenn ihr nach Hause kommt und sagt: Ich will jetzt ein halbes Jahr enthaltsam leben, das will ich mal ausprobieren, und der Partner ist damit nicht einverstanden. Da sollte man geschickter umgehen.

Mit sechzig, siebzig sicher nicht. Manchmal mit vierzig. Na umgekehrt, hast du jetzt eine Trauer, dass du nicht erfahren hast, eine Nonne gewesen zu sein? Das ist dir entgangen. Dir ist die Erfahrung entgangen, ein Nonnenleben zu führen, fehlt dir das? Ich will einfach sagen, uns entgehen so viele Sachen. Verstehst du, das ist jetzt die Beziehung, die wesentlich ist, für mich jetzt auch. Für mich war es auch sehr wesentlich, letztlich zehn Jahre meines Lebens keine Beziehung zu leben. Das war für mich etwas ganz Wesentliches. Das ist eine Erfahrung, die den meisten der hier Anwesenden entgangen ist. Ganz bewusst, auf alles zu verzichten. Ich habe jetzt beide Erfahrungen gemacht, ich habe das Beste aus beiden Welten…, vielleicht. Und so muss es nicht sein, dass man mit sechzig…, aber jeder Mensch oder viele Menschen haben mit sechzig etwas, wo sie sagen, das hätte ich gerne noch erlebt. Und so wird es mit denen sein, wie auch mit anderen. Aber sechzig-, siebzigjährige Swamis, die sind meistens sehr zufrieden mit ihrem Leben. Die größere Schwierigkeit ist zwischen dreißig und sechzig.

ENDE

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Man ist nicht sicher vor innerer Versuchung

z16Nach einer Befragung haben achtzig Prozent der Priester, die fünfzig sind, schon einmal eine Beziehung gehabt. Und nach der Befragung leben auch momentan dreißig bis vierzig Prozent der Priester mit jemandem zusammen oder haben eine heimliche Freundin. Das ist so krass, wie ich es euch jetzt hier sage, nach Umfragen, die dort waren. Und von daher, ich würde fast vermuten, dass das auch bei indischen Swamis vielleicht nicht so extrem ist, weil die doch etwas mehr Geschlechtertrennung dort leben und deshalb nicht so viel in Versuchung geführt werden, aber das wird es auch dort geben. Das wird es auch bei buddhistischen Mönchen geben. Ich weiß von ganzen tibetanischen Mönchen, die in dem Westen sind, eine Reihe von denen, es sind jetzt keine Statistiken bekannt, finden auch irgendwann eine Freundin. Es ist also nicht so einfach. Man sollte jetzt auch nicht einen Menschen  sofort verurteilen, wenn ihr mal einen großen Lehrer kennt, der euch sehr inspiriert und jetzt hört ihr, der hatte irgendwann eine Freundin, dann heißt das nicht, dass er deshalb gänzlich schlecht ist. Genauso wie ein Mensch, der das Heiratsgelübde abgelegt hat und sich irgendwann hat scheiden lassen, auch kein abgrundtief schlechter Mensch ist. Wir neigen dort oft zu schwarz-weiß Denken. Für einige wenige ist das Mönchtum sehr leicht und sehr natürlich, für einige wenige ist die Partnerschaft sehr leicht und ganz natürlich, für die Mehrheit ist beides sehr viel Arbeit und dort kann man sich bemühen, zur Verwirklichung zu kommen, und sollte gegenüber anderen recht tolerant sein. Der Swami Vishnu hat gerne gesagt: Seid euch niemals sicher, bis zum Moment des Todes. Und da hat er uns mehrere Geschichten erzählt, aber weil es jetzt später wird und wir immer noch erst bei der Entsagung sind, will ich mit dieser Anmerkung diesen Teil abschließen.

– Fortsetzung folgt –

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Leben als Mönch

sukadev8Aber ich habe auch Fälle erlebt, wo es anders war. Und ich kann vielleicht hier auch etwas über mich sagen. Ich selbst war eine Weile ein Swami, Swami ist ein Mönch, mindestens in der klassischen Weise, der eben das Gelübde der Entsagung abgelegt hat und dazu gehört das Gelübde der Enthaltsamkeit und das Gelübde des Nichtbesitzes. Eines fehlt im Verhältnis zum katholischen Mönchtum, es gibt als Swami nicht das Gelübde des Gehorsams. Eigentlich klassischerweise, wie man Swami wird, dann ist man frei von allen Bindungen. Vorher hat man die Lehrzeit, und in der Zeit wird dann auch verlangt, der Schüler soll das tun, was der Meister ihm sagt. De fakto, wenn die Swamis aber zusammen bleiben, dann ist da einer, der als der Lehrer verehrt wird, aber es gibt nicht das wirkliche Gelübde von Gehorsam. Ich habe das praktisch gelebt, einschließlich meiner Zeit von Gelübde von Brahmanshaya auch, wo man eben auch als Brahmachari, in dem Sinne als Schüler, auch herumläuft in gelben Gewändern und dann als Brahmi in orangeroten Gewändern. Und es waren sicher Zeiten, die ich nicht missen wollte, nur ich habe es an anderen erlebt wie auch an mir, dass man vielleicht in dem Moment, wo man das Gelübde auf sich nimmt, es wirklich voll so meint und auch in dem Moment wirklich spürt, dass solche Bedürfnisse nicht sehr groß sind, dass sie aber nach ein paar Jahren durchaus auch wieder da sind und dann manche Menschen etwas austrocknen. Sie müssen sich distanzieren, um nicht in Versuchung zu führen, sie fühlen sich tatsächlich frustriert, und man merkt es ihnen dann zum Teil an, wie sie dort etwas sich resigniert in die Rolle hineinbringen. Allerdings häufiger als die Resignation tritt auf, dass irgendeine Freundin oder ein irgend Freund doch kommt und dann gibt es dann einige Gewissenskonflikte und dann versucht man da irgendwie mit umzugehen und dann wird auch durchaus darüber gesprochen dann auch unter den Swamis untereinander, und dann weiß auch der eine vom anderen, was ist oder nicht, mindestens jetzt in den Zentren, wo ich war. Es ist nicht so gewesen, dass es nur unter den Tisch gekehrt wurde. Mir hat auch einmal ein katholischer Priester gesagt, dass es auch dort nicht so unter den Tisch gekehrt würde. Im Grunde genommen, solange es die Öffentlichkeit nicht mitkriegt, wird das weitestgehend toleriert, wenn es die Öffentlichkeit mitkriegt und es lauter wird, dann muss irgend etwas unternommen werden. Man geht dann halt davon aus, man hat sich bemüht, man ist etwas gefallen, dieser Instinkt ist nicht menschlich beherrschbar und nur die göttliche Gnade ist dafür hilfreich und irgendwann wird sie kommen und dieser Beziehung ein Ende setzen. Und dann passiert es auch irgendwann, und ich habe dann aber festgestellt, der daran mehr gelitten hat, war dann nicht der Swami, sondern der andere oder die andere, wo dann der Swami plötzlich gesagt hat, ich brauche dich nicht mehr, ich kann wieder meine Gelübde voll leben. Und das ist dann für den anderen natürlich schwierig. Und so hat dieses seine Nachteile und Schwierigkeiten und damit muss man auch leben können. Entweder die Phasen der Frustration durchstehen oder eben auch, was die Mehrheit macht, und zwar egal welcher monastischen Tradition.

– Fortsetzung folgt –

Dies ist Teil 17 einer unbearbeiteten Niederschrift der Mitschnitte eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Yogalehrer Ausbildung im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für genauere Erklärungen der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterführende Links:

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Partnerschaft und Verhaftung

1.51So kann man es letztlich anfangen. Aber die Gefahr natürlich, selbst bei der idealen Partnerschaft, ist, dass es zu einer starken Verhaftung kommt. Und ich kenne Menschen, die haben gesagt, sie haben eine ideale Partnerschaft gehabt, zehn Jahre waren sie zusammen, Autounfall, Partner tot, Leben in Trümmern, und zwar sogar zehn Jahre nachher noch. Also das ist die Kehrseite einer idealen Partnerschaft. Einer stirbt früher, das muss man einfach wissen. Und knapp die Hälfte aller Fälle, wo die Menschen verheiratet sind, geht die Ehe zu Brüche und vermutlich in einem Drittel der Fälle, wo die Ehe bis zum Tod hält, hält sie nicht wirklich als ideale Partnerschaft, sondern man bleibt halt irgendwie zusammen, so dass man sagen kann, statistisch bleibt ein Viertel, so dass es bis zum Tod für beide befriedigend ist. Aber es ist immerhin ein Viertel. Es gibt viele Dinge, die geringere Chancen haben. Und man ist auch nicht ganz hilflos ausgeliefert, mindestens einen Teil kann man auch dran arbeiten.

Gut, und jetzt bei der Entsagung, sagt man eben, anstatt nur meine ganze Liebe auf einen oder ein paar Menschen zu richten – Partner und Kinder – und dabei mich zu verhaften und dann doch stecken zu bleiben und meine ganze emotionelle Energie letztlich hineinzustecken, um die Partnerschaft irgendwie zum Funktionieren zu bringen, eher gibt man all das auf und bemüht sich gleichmäßige Liebe zu entwickeln zu allen Menschen, mit denen man zu tun hat. Und man findet tatsächlich auch unter den Swamis Menschen, von denen eine sehr starke Herzenswärme ausgeht zu allen Menschen. Da ist mir so einer jetzt, der Swami Mitjananda??? ist mir dort ein sehr leuchtendes Beispiel. Er ist einer, der in den Slums von Delhi lebt, der strahlt einfach eine Liebe aus, und zwar zu allen mit denen er zu tun hat. Ich kann mich erinnern, irgendwann hatte ich mal so das Gefühl, so ein bisschen mag er mich im besonderen Maße, weil er immer so liebevoll war, immer so freundlich und dann hatte ich aber festgestellt, wenn er mit jemand anders spricht, dann ist er genauso, und mit allen, mit denen er zu tun hat. Oder ich kann euch die Geschichte erzählen von einem Swami Vimalananda???, den kennt du auch, das  war der Assistent von Swami Sidhananda??? Und der war mal mit Swami Sidhananda, welches der Nachfolger von Swami Sivananda in Rishikesh, also der Divine Life Society als Präsident, als Vorsitzender ist und auch ein sehr heiliger Mensch ist, der war mal zu Besuch in Los Angeles Yoga Center???, das ich damals geleitet habe, und dort  hat der Swami Vimalanda gefragt, ob ihn mal jemand nach Disneyland fahren könnte, das würde ihn mal interessieren. Und dann  hab ich mich sofort erboten und dann bin ich mit ihm zusammen nach Disneyland gefahren und wir sind dann verschiedene Fahrten hoch und runter gefahren, haben uns verschiedene Attraktionen angeschaut und wir hatten einen Heidenspaß gehabt. Und er hat mich von Anfang an so behandelt, als ob ich sein bester Freund sei. Das war so natürlich, als ob wir uns ewig gekannt hätten und am Ende habe ich tatsächlich überlegt: Jetzt habe ich den großen Swami so behandelt wie so einen buddy. Und dann war mir das fast schon peinlich geworden und zum anderen habe ich überlegt, warum hat der mich jetzt auch …, das ist ja von ihm ausgegangen, warum hat der mich so behandelt? Ich habe ihn drei Jahre später noch einmal gesehen im Rahmen von einem Seminar, da habe ich ihn gefragt: Du warst ja so freundschaftlich zu mir, als ob du mich seit Ewigkeiten gekannt hast? Hast du dich vielleicht erinnert, dass wir uns vor vier Jahre zuvor kennen gelernt hatten? Da hat er gesagt: Du, ich sehe so viele Menschen, ich habe es mir zum Prinzip gemacht, alle Menschen sind meine Freunde und so behandele ich sie. Um ehrlich zu sein, ich habe mich nicht erinnert an dich vor vier Jahren, aber ich wusste, dort ist ein spiritueller Aspirant und damit ein Freund und so hat er mich behandelt. Also der war für mich ein leuchtendes Beispiel auch für diesen Aspekt: Liebe zu allen Menschen. Und ich hatte auch festgestellt, dass der das nicht nur zu spirituellen Aspiranten hatte, ich habe auch gesehen, wie er mit einem Taxifahrer dort umgegangen ist oder auch mit irgend einem ticket Agent, denn das war mit seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass der Swami Sivananda überall hinkommt und dass alles so klappt. Mantras hatte er dann immer auch gesungen, das Kirtans Om Tryambakam – Heil und Segensmantra.

– Fortsetzung folgt –

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Einfühlungsvermögen in einer Partnerschaft

z38Nachher muss man natürlich wissen: Wenn man dann doch das Kind kriegt und der Mann bleibt und die Partnerschaft bleibt doch, dann muss die Frau wissen, dass das Geben-, Nehmenkonto des Mannes so ist: Er hat ein Riesenopfer gebracht, und vielleicht für die Frau war es die Selbstverständlichkeit, die größte Selbstverständlichkeit der Welt, das Kind zu bekommen. Und dann gibt es auch wieder das Geben-, Nehmenkonto unausgeglichen. Und so hilft es öfter, sich in den Partner hineinzuversetzen, wie ist sein Geben-, Nehmenkonto, wie ist mein Geben-, Nehmenkonto? Und wenn man dann sich in den andern hineinversetzt diesbezüglich, vielleicht noch eine zusätzliche Anregung für euch, die Geben-, Nehmenkontos anzuschauen. Es klingt zwar sehr wirtschaftlich, aber wenn man es eben so einbezieht, ist das eigentlich mehr Liebe zu schauen, wenn man es ja nicht anders formuliert, was hat der andere das Gefühl, was er für ein Opfer gebracht hat und könnte man das irgendwie ausgleichen. Und so ähnlich auch, wenn man jetzt ständig dem andern zu Gefallen irgend etwas macht, was man eigentlich nicht will, dann gibt es von der eigenen Seite eine Schieflage und langsam den Ärger auf den Partner. Also es wird da vom Partnerschaftstheoretischen her ist das nicht hilfreich. Wenn man natürlich vom anderen bittet, dass er etwas nachgibt oder sie etwas nachgibt, dann muss man das auch irgendwie… Aber bei den grundsätzlichen Sachen, wo man eigentlich überzeugt ist, dass man sie machen müsste, die für einen selbst so grundlegend sind, dort sollte man eigentlich feste Grundsätze schaffen und dort nicht weiter argumentieren, denn ansonsten ist das eigene Opfer größer als der Partner wissen kann und dann gibt es ein Ungleichgewicht. Und jetzt natürlich vom anderen psychologischen Ort, wenn Liebe da ist, wird sich der andere an einiges gewöhnen, aber er kann sich nur daran gewöhnen, wenn man die Sache beibehält. So ein gewisser Schuss Selbstironie und Witz ist dort besser als Missionarismus. Und das Schlimmste, was ihr machen könnt, ist zu sagen: Du bist noch nicht so weit. Bitte, vermeidet dieses Wort im Zusammenspiel mit allen Menschen, die euch etwas bedeuten. Irgendwo habe ich mal gelesen: Zwanzig Weisen, eine Partnerschaft zu beenden. Was man denen erzählen kann. Die einundzwanzigste wäre, ihnen öfters zu erzählen, du bist noch nicht so weit. Das führt dann wenigstens nicht sofort zum schlagartigen, aber zu einem langsamen und sehr leidvollen Auseinandergehen. Also dieses Wort vermeidet gänzlich, wenn ihr kurz dabei seid, das zu sagen, beisst euch auf die Zunge oder macht sonst etwas. Denn wer weiß, wie weit man wirklich ist. Es kann jemand schon kurz vor der Selbstverwirklichung gestanden haben, aber noch einen kleinen Wunsch gehabt haben und diesen Wunsch, noch einmal ein ganz normales Leben zu haben und Erfolg im Beruf zu haben, bevor er zu der Selbstverwirklichung kommt. Und dann kommt er im nächsten Leben auf die Welt, macht gar nichts Spirituelles bis zu seinem fünfundvierzigsten Lebensjahr und dann plötzlich ist das abgearbeitet, von einem Moment zum anderen wirft der Mensch sein ganzes Leben um und macht relativ schnell sehr schnelle Fortschritte. Und vielleicht der Partner, die Partnerin seit zwanzig Jahren auf dem Weg und macht so langsame Fortschritte. Wir wissen nie, wie weit jemand ist oder nicht ist und ob das, was er jetzt lebt einfach nur ein Karma ist und tief im Hintergrund ist eine sehr tiefe spirituelle Suche angelegt. Deshalb, man sollte das sein lassen mit: Du bist so weit oder du bist nicht so weit. Egal ob euer Partner mitzieht oder nicht, macht die Lebensstilveränderungen, die ihr euch vorgenommen habt – ich gehe jetzt davon aus, dass ihr so hinter dem Yoga dahinter steht. Es kann auch sein, dass ihr reines Hatha Yoga unterrichten wollt und anschließend das Leben wieder so lebt wie vorher und ein paar Hathayogaübungen macht. Gut, dann werden andere Ratschläge gelten, aber wenn ihr den Yogaweg gehen wollt, dann macht die Lebensstilveränderungen, seid dort konsequent gegenüber allen Menschen, macht dies mit einem Lächeln, sagt mehr, das tut mir gut, als dass ihr sagt, schimpft über alle, die das nicht so tun. Und man wird feststellen, dass dann auch andere in der Umgebung langfristig etwas in die Richtung gehen. Macht eure Übungen regelmäßig, nehmt euch die Zeit und ansonsten sorgt auch dafür, dass man weiter gemeinsame Dinge tun kann und Zeit miteinander verbringen kann.

– Fortsetzung folgt –

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Entsagung kann eine Quelle von Kraft sein

1aäMan kann aber auch stattdessen sagen, gerade Menschen, die dieses Bedürfnis nicht so groß haben, Bedürfnis nach Partnerschaft, die können auch gänzlich verzichten auf die Partnerschaft, um den Weg der Entsagung, den Weg des Mönches, der Nonne zu gehen, welchen man auch in den meisten spirituellen Systemen auf der ganzen Welt findet. Es gibt dort Vorteile und Nachteile. Die ideale Partnerschaft, die ich genannt habe, klingt sehr schön, relativ oft ist sie nicht so, relativ oft ist die Partnerschaft nicht Quelle von Kraft für alle anderen Aspekte des spirituellen Lebens, sondern eine Quelle von Unwohlsein, emotionelle Konflikte, Verzweiflung, Unzufriedenheit, bis Selbstmord ist dort alles möglich. Und jemand, der jetzt keine so starken Bedürfnisse in der Richtung hat, kann sagen, um jetzt zur vollen Verwirklichung zu kommen, verzichte ich ruhig auf die wenigen Bedürfnisse, die ich auf der Ebene habe und widme mein ganzes Leben Gott. So wie die christlichen Nonnen in manchen Orden, das Gelübde auch, das Hochzeitsgelübde mit Jesus…, sie sind verheiratet mit Jesus, das funktioniert durchaus auch. Es ist nur nicht damit getan, dass man einfach sagt, jetzt verzichte ich auf die Bedürfnisse und von da an hat man sie nicht mehr, sondern in den meisten Fällen kommen sie durchaus wieder. Aber da will ich gleich noch einmal drauf zu sprechen kommen. Ein Aspekt des spirituellen Lebens ist ja eben Liebe, und vor allem aus selbstsüchtiger, verhafteter Liebe, bedingungslose, weite, kosmische Liebe werden zu lassen. In der Partnerschaft würde das so gehen, dass man erst lernt, mit einem Partner Liebe zu üben, das dann auch auf Kinder und die Spielgefährten der Kinder auszuweiten zu Arbeitskollegen und zu Nachbarn, Postbeamten usw. ausdehnen.

Zuhörerin: Sparkassenangestellten.

Sparkassenangestellten. Natürlich darf man das nicht missverstehen, das ist jetzt eine Liebe auf verschiedene Weise. Irgendwann hat mal jemand gesagt, er würde kosmische Liebe praktizieren, er hätte keine feste Partnerin, ob das auch dazu gehören würde. Also im klassischen Sinne in jedem Fall nicht. Jetzt in einem moderneren Sinne, wenn das für alle Beteiligten so gut ist, dann wäre es zwar nicht unbedingt eine sattwige Bedürfnisbefriedigung, aber eine rajastige Bedürfnisbefriedigung. Nur, wenn die verheiratet sind und der eine erwartet die Treue und der andere geht fremd, dann ist es schon tamasig. Zu wissen, wie weit man dann immer…

– Fortsetzung folgt –

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